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György Ligeti

György Ligeti 1972

György Ligeti, geboren am 28. 5. 1923 in Discöszentmárton in Siebenbürgen, hat in Klausenburg und in Budapest Musik studiert. 1950 wurde er Kompositionslehrer in Budapest und begann gleichzeitig mit Forschungen über die Volksmusik Rumäniens. 1956 setzte er sich in den Westen ab; er wohnte meistens in Wien, arbeitete aber damals auch eine zeitlang im elektronischen Studio des WDR in Köln. Bei den Darmstädter Ferienkursen wirkte er einige Jahre als Dozent. 1973 wurde er Kompositionslehrer an der Musikhochschule in Hamburg.

In seinen Kompositionen - Musiktheater, Orchesterwerke, Kammermusik, Chormusik, Klavieretüden - hat er kompositionstechnische und auch spieltechnische Entwicklungen oft bis an ihre Grenzen und damit auf geistvolle Weise ad absurdum geführt.

Unübertrefflich ist seine Art, musikalische Strukturen zu analysieren. Zumal in einem guten Restaurant und in Gesellschaft charmanter Damen kann er aus einer klanglichen Geste einen ganzen Roman machen, nicht ohne dankbar eines Jean Paul zu gedenken, den er kennt, liebt und gerne apostrophiert.

Das Verschwinden der Avantgarde verfolgt Ligeti mit skeptischer Wachsamkeit. Das Komponieren hat er gleichwohl noch nicht aufgegeben.

Manfred Niehaus

OBST-Diskographie

als Komponist:
• Bonnen: Bonnen spielt ...
• LES SAXOSYTHES All Things Are Connected