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Manfred Niehaus’ Vita liest sich wie ein Who’s who der Neuen
Musik. Stockhausen, Kagel, Henze, Cage, über alle weiß er Geschichtchen
zu erzählen. Die Neue Musik – mit großem N – wurde
nach dem zweiten Weltkrieg von Komponisten gemacht, die sich allem Neuen
verschrieben hatten, aber auf höchstem, intellektuellen Niveau. Die
Theorie dazu lieferte kein geringerer als Theodor W. Adorno. Am nächsten
war Manfred Niehaus aber Bernd Alois Zimmermann. Bei ihm genoß er
während seines Studiums privaten Kompositionsunterricht, wofür
er wiederum Zimmermanns Tochter Violinunterricht gab und ihn selbst herumchauffierte, „weil
der Zimmermann so schlecht sehen konnte“.
Zu Komponieren begann Manfred Niehaus bereits zehn Jahre, nachdem er am
18. September 1933 in Köln geboren wurde. Diese Tätigkeit wollte
er damals bereits zu seinem Beruf machen. Zur gleichen Zeit bekam er auch
ersten Violinunterricht. In seinem Drang nach Größerem entschied
er sich später dann für die Viola. Nach dem Abitur 1954 am Kölner
Dreikönigsgymnasium unterwies ihn Heinz Schkommodau in der Rheinischen
Musikschule, dem städtischen Konservatorium, noch bis 1957 an der Violine.
Danach wechselte er 1958 an die Musikhochschule Köln. Hier lernte er
unter anderem Instrumentation bei Frank Martin. In diese Zeit fiel auch
sein Arrangement mit Bernd Alois Zimmermann. Parallel studierte er von 1954
bis 1961 Germanistik auf Lehramt an der Universität Köln.
Nach seinem Referendariat an Gymnasien in Remscheid und Wuppertal verdingte
er sich als Dramaturg und Regisseur an der Württembergischen Landesbühne
in Esslingen. Einstellungsvoraussetzung war nach seinen Angaben, daß man
nicht Theaterwissenschaften studiert haben sollte. Zurück in Köln
arbeitete er als freier Komponist, was ihm den Förderpreis für
Musik der Stadt Köln einbrachte, und als freier Regisseur unter anderem
am Kellertheater. Zudem gestaltete er Programmhefte und gab zusammen mit
Jürgen Flimm und Eberhard Feik Schauspielkurse.
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Organisatorisch und begrifflich prägte Manfred Niehaus die Neue Musik
vor allem als Redakteur beim WDR. Hier begann er 1967 zunächst als
Lektor, 30, 40 Partituren in der Woche zu lesen. Am 27. Februar 1970 veranstaltete
er ein Konzert, bei dem drei Stunden lang in fünf Räumen gespielt
wurde. Der Sender vermerkt hierzu in seiner Chronologie der Neuen Musik
im WDR: „Wandelkonzert im Kölner Funkhaus, mit Aufführungen
in den beiden Sendesälen, im Keller, im oberen Foyer, im Lunchraum
und im Sitzungszimmer mit Werken u.a. von Bernd Alois Zimmermann, Cornelius
Cardew, Iannis Xenakis, Mauricio Kagel, Manfred Niehaus, Terry Riley sowie
Improvisationen der GRUPPE 8 und Filmen der Gruppe X-SCREEN“. Laut
Manfred Niehaus soll dies genau in die Zeit gefallen sein, als der ehemalige
Leiter der Redaktionsgruppe Neue Musik, Otto Tomek, nicht mehr und der neue,
Wolfgang Becker, noch nicht im Amt waren. Dieser Umstand läßt
natürlich Raum für Spekulationen darüber, wie ein solcher
Affront für „klassische“ Konzertbesucher überhaupt
möglich war. Als solcher war diese Veranstaltung auch gedacht, die
als erstes »offenes Konzert« in die Geschichte der Neuen Musik
einging.
1977 ist in den Analen des WDR zu lesen: „Neue Einfachheit (21.-23.
Januar): begriffsprägende Veranstaltung mit Novitäten von Walter
Zimmermann, Marc Monnet, Morton Feldman, Hans Zender, John Cage“.
Mit der »Neuen Einfachheit« fand Manfred Niehaus einen Ausdruck,
der die neuesten Strömungen damals auf den Punkt brachte und somit
bewußt und vermittelbar machte. In diesem Jahr begann er die Redaktionsgruppe
Jazz des WDR aufzubauen, die er bis 1989 leitete.
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Doch auch außerhalb des WDR schrieb Manfred Niehaus Kölner Musikgeschichte.
Auf Anregung Bernd Alois Zimmermanns gründeten dessen Schüler
Manfred Niehaus, Peter Michael Braun, York Höller, Georg Kröll,
Heinz Martin Lonquich, Hans Ulrich Humpert, Bojidar Dimov und Rolf Riehm
1969 die GRUPPE 8 KÖLN. Ursprünglich sollte sie übrigens
INFORMEL heißen in Anlehnung an den Aufsatz »Vers une musique
informelle« von Adorno. „Den Mitgliedern der GRUPPE 8 geht es
darum, Erfahrungen auszutauschen, Berufsprobleme gemeinsam zu lösen,
neue Formen des Musikmachens zu entwickeln und damit an die Öffentlichkeit
zu treten“, schreiben sie in ihrem Werbeprospekt. Geplant waren gemeinsame Kompositionen
aller oder einiger Mitglieder. Entstanden ist allerdings nur eine von allen
sieben, denn Peter Michael Braun ist bereits nach ihrem ersten gemeinsamen
Konzert 1969 wieder ausgestiegen. »Oktabus« heißt dieses
Stück, das allerdings aus früheren Kompositionen der einzelnen
Tonsetzer besteht. Gespielt wurde es von dem „Ensemble der Gruppe“,
das sich aus den Mitgliedern und befreundeten Musikern zusammensetzte. 1972
löste sich die Gruppe bereits wieder auf. Rolf Riehm hat keine Lust
mehr, gemeinsam nur noch Auftritte zu organisieren statt zu komponieren.
Manfred Niehaus sah es etwas anders: „Einigen Kollegen schien die
Arbeit in der Gruppe für ihre Entwicklung und Entfaltung hinderlich.
Ich habe das seinerzeit sehr bedauert, meiner Einstellung entsprach das
Bild vom austauschbaren, anonymen Arbeiter in der Kompositionsfabrik als
Sublimierung des Subjektiven. Die Rückkehr zu einer neuen Romantik,
zu einem neuen Expressionismus und Subjektivismus in den späten 70er
Jahren bis heute hat den jüngeren Kollegen offenbar recht gegeben.“ Aber
noch heute sprechen Kenner ehrfurchtsvoll von der GRUPPE 8.
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Die MANFRED NIEHAUS POCKET OPERA, die der Namensgeber 1983 gründete,
verwirklicht mit wechselnden Akteuren musiktheatralische Projekte. Mit Dietmar
Bonnen, Alexei Aigui und Ivan Sokolov schloß er sich schließlich
12 Jahre später zum RUSSISCH-DEUTSCHEN KOMPONISTENQUARTETT zusammen.
Mit diesen Kollegen widmet er sich gern und oft vor allem der Vertonung
von Texten des russischen Dichters Daniil Charms.
Der einzigen Tochter wegen, die 1967 geboren wurde, zog Manfred Niehaus
1971 auf’s Land nach Sand, einem Vorort von Bergisch-Gladbach. Dort übernahm
er den Sander Kirchenchor, einen Laienchor, und mutet ihm „abenteuerliche
Stimmführungen“ zu, wie auch ein Konzert „in der Fußgängerzone,
umbrandet vom Autoverkehr. In diesem Falle gehören die Geräusche
selbstverständlich mit zur Komposition“. Abschreckend kann dies
allerdings nicht gewirkt haben, denn der Chor sang mit ihm 28 Jahre lang
bei 364 Auftritten. Von 1990 bis 2002 führte er zudem Regie bei der
Bergisch-Gladbacher Laientheatergruppe AM STRUNGERBAACH.
Manfred Niehaus, der seit 1990 endgültig als freier Komponist arbeitet,
deckt kompositorisch nahezu alle Genres ab: neben Klavier-, Orgel-, Vokal-,
Gitarren- und Orchesterwerken schrieb er auch Kammermusik, Streichquartette
sowie Hörspiel- und Stadtmusiken unter anderem für Chöre,
Fanfarenzug, Straßengeräusche und Wind. Am meisten Aufsehen erregten
allerdings seine Musiktheaterstücke. Darunter sind die surrealistisch-absurden
Opern »Maldoror« (1970) und »Die Pataphysiker« (1969),
die Kinderoper »Tartarin« (1977) und die Fernsehoper »Bartleby«,
die er selbst 1966 beim WDR inszeniert hat.
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Auch das experimentelle Feld beackert er mit Werken wie zum Beispiel
den »Radiokunststücken«. Die gleichnamige CD beginnt mit
einem Vorspiel, den »3 Ejaculations«. Sie sind 1956 entstanden
und der Musikkritiker Heinz Klaus Metzger meinte damals nur, „der
Komponist dieser Stückchen sei sicher begabt, aber nicht seriös“.
Da der Musikkritiker mit dem Komponisten gut bekannt war und ihm wohlgesonnen,
stellt sich die Frage, wie „seriös“ dieser Kommentar gemeint
war. Originalität bewies Manfred Niehaus auch mit seinen Vertonungen
von Haikus, einer japanischen Versform.
Doch nicht nur die kleine und Kleinstform beherrscht der Komponist, auch
die große meistert er in vielbeachteter Weise. Im Rahmen einer Konzertreihe
des WDR schrieb er in dessen Auftrag »In Cold Moonlight« für
das ARCADO STRING TRIO, »Concerto For Marilyn« für die
Jazzpianistin Marilyn Crispell und »Claudios Concerto« für
den Klarinettisten Claudio Puntin. Das Besondere an diesen
Konzerten war, daß sie improvisierte Musik auskomponierter gegenüber
stellen sollten, also Improvisation Teil der Komposition war. Sie wurden
während der 1990er Jahre für einzelne, bestimmte Jazzmusiker geschrieben,
die sich gegenüber einem Sinfonieorchester, dem KÖLNER RUNDFUNKORCHESTER,
behaupten mußten.
Auch in jüngster Zeit drängte es Manfred Niehaus zu Großem.
Für Albert Mangelsdorff mit Bigband und Sinfonieorchester schrieb er »Memories
Of The 20th Century«, das der Saarländische Rundfunk Anfang des
Jahrtausends uraufgeführt und aufgenommen hat.
Schließlich hat er aber nicht nur für große Musiker geschrieben,
sondern war selbst als solcher aktiv. Er spielte unter anderem in den Ensembles
von Tony Oxley, Lajos Dudas, Michael Sell, Carla Bley sowie natürlich
in der GRUPPE 8 und immer noch im RUSSISCH-DEUTSCHEN KOMPONISTENQUARTETT.
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Nach Köln-Ehrenfeld zog es Manfred Niehaus 1993 wieder zurück, „und
da gehöre ich auch hin!“, attestiert er sich selbst. In dem schönen
Haus mit begrünter Dachterrasse und geräumiger Klangwerkstatt
in der Simrockstraße komponiert und instrumentiert er seitdem unverdrossen.
Hierher lädt er auch zu seinen alljährlichen Hauskonzerten ein.
Seine jüngsten Projekte sind unter anderem die Vertonung eines Textes
des russischen Dichters Daniil Charms, seine 24 Tangos und ein Lieder-Zyklus.
Mit Daniil Charms kehrt Manfred Niehaus wieder zum Absurden zurück,
falls er es überhaupt je verlassen hat. Die Texte dieses literarischen
Außenseiters, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
gelebt hat, sind banal, grotesk und tiefschürfend oberflächlich.
Mit seinen 24 Tangos lotet er die Dehnbarkeit einer vorgegebenen Form
aus und stellt damit natürlich implizit die Frage nach einer möglichen
Urform. Uraufgeführt wurden alle 24 Tangos auf einem Mal zu seinem
70. Geburtstag am 18. September 2003 in Wuppertal.
Der Lieder-Zyklus schließlich entsteht dort, wonach er auch benannt
ist: »An der Theke«. Hier schreibt er in seiner Stammkneipe
kurze Statements von Erwin und Rolf oder Helmut auf einen Bierdeckel und
setzt sie in lakonische Chorstückchen um: „Das ist Köln,
wie ich es erlebe. Die Texte sind keine Literatur sondern Fundstücke,
real existierende Meinungen und Schicksale, die Dialektfärbung gehört
wesentlich dazu. Ich versuche, diese kölnische Realität in musikalischen
Stenogrammen verständlich zu machen.“
Marcel Jensen
Lesen
Sie das Interview, ebenfalls von Marcel Jensen |
édition questions im Salon Verlag«, Köln
2003
Manfred Niehaus: In und nach Cages »4'33''«
Im Verlauf der Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts hat die Kunst
mehrmals und in verschiedener Hinsicht Endpunkte erreicht. Ein solcher,
durch keine Weiterentwicklung zu überbietender Endpunkt war Duchamps'
objekt trouvé jeder beliebige Gegenstand – und nicht nur Pissoirs – konnten
nun aufs Podest erhoben und zum Kunstwerk erklärt werden. Ein anderer
Endpunkt war Malewitschs Monochromie, die das Kolorit der Malerei auf Null
reduzierte und eine weiß bemalte Leinwand als Kunstwerk präsentierte.
Ein dritter Endpunkt – diesmal auf dem Gebiet der Musik – ist
mit dem Namen von John Cage verbunden; es handelt sich um das Verhauchen
der Klänge ins Nichts.
Damit sind wir bei jenem Werk angekommen, das Manfred Niehaus im Titel
seiner hommage an Cage nennt: »4' 33"«, in Worten: 4 Minuten
und 33 Sekunden. Das nämlich ist exakt die Länge des Klavierstücks,
das nichts anderes zu Gehör bringt als – Stille. Um es genau
zu sagen: das Stück zerfällt in drei Sätze mit einer Dauer
von 33 Sekunden, 2 Minuten und 40 Sekunden und 1 Minute und 20 Sekunden,
die dadurch voneinander getrennt sind, daß der Pianist den Klavierdeckel öffnet
und wieder schließt Was dazwischen zu hören ist, hängt
vom Zufall ab – nicht im Sinne von Boulez und seiner Aleatorik – bei
der es dem Interpreten überlassen bleibt, in welcher Reihenfolge er
verschiedene, komponierte Fragmente darbietet, sondern im Sinne von Cage.
Die Stille kann nämlich auf ganz unterschiedliche Weise gehört
werden, je nachdem sie von Räuspern und Gekicher des Publikums, vom
Anspringen der Klimaanlage im Konzertsaal oder von der Sirene eines draußen
vorbeifahrenden Feuerwehrautos unterbrochen und gestört wird.
Wie schon gesagt, es handelt sich um eine hommage. Erzählt werden
ein paar Dinge aus dem Leben von Cage, der 1912 in Los Angeles geboren
wurde, 1934 für einige Zeit Schüler von Arnold Schönberg
war, 1942 bei Max Ernst und Peggy Guggenheim in New York lebte, 1948 eine
Lehrtätigkeit in North Carolina aufnahm und 1992 starb. Erzählt
werden auch ein paar Dinge aus dem Leben von Manfred Niehaus, der 1933
in Köln geboren wurde, 1942 vom Großvater eine Geige zu Weihnachten
geschenkt bekam, bei Bernd Alois Zimmermann Komposition studierte und schließlich
lange Jahre als Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk in Köln arbeitete.
Vor allem aber wird von den Begegnungen beider Männer berichtet, die
nicht geplant waren, ganz zufällig zustande gekommen sind und doch – wie
die Zufälle, die auch »4' 33"« zu einem Erlebnis
machen können – einen so tiefen Eindruck hinterlassen haben.
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Was diese Begegnungen über alles bloß Private und Subjektive
hinaus hebt, sind die Schlaglichter, die damit auch auf die Entwicklung
der Neuen Musik in der noch jungen Bundesrepublik geworfen werden. Wir
befinden uns in den 50er und 60er Jahren, in denen sich die Neue Musik
nicht nur gegen die konservativen Hörgewohnheiten des Publikums durchsetzen
muß, sondern auch gegen den entschlossenen Widerstand der Mandarine,
die ihre einflußreichen Stellungen über den Zusammenbruch des
Faschismus hinweg retten konnten und sie als "entartet" bekämpften.
Wir erfahren von dem steinigen Weg, den die kammermusikalischen Werke Anton
von Weberns zurücklegen mußten, bis ihnen die rechte Anerkennung
zuteil geworden ist, oder von den ersten Auftritten der jungen Komponisten-Generation
nach dem Kriege, d.h. von Pierre Boulez und Luigi Nono, von Hans-Wemer
Henze, Henri Pousseur oder Karlheinz Stockhausen.
Nicht zuletzt erzählt Niehaus auch von den ex kathedra-Auftritten
Th. W. Adornos bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik,
die die Avantgarde auf die serielle Technik "einschwor", den
Zufall als produktives Element der Kunst proklamierte und gegen den Klassizismus
Strawinskis, Bartoks und Hindemiths auftrat. Es gab auch andere Zentren
der Gegenwartsmusik, in Donaueschingen etwa, in Köln, Westberlin oder
München (»musica viva«); sie blieben aber von Darmstadt
abhängig, wo "alljährlich entschieden wurde, was als Neue
Musik ernst zu nehmen war und was nicht". Am Ende einer Aufführung
blickte man auf Adorno; hob er die Hände zum Applaus, so war das Stück
genehmigt.
Daß sich Adorno zu Cage nicht geäußert hat, wie Niehaus
schreibt, stimmt übrigens, wie sich bei Gelegenheit einer Tagung zum
100. Geburtstag Adornos herausgestellt hat, nicht ganz. Heinz-Klaus Metzger,
der geistige Wegbegleiter der Neuen Musik, hat den freilich nur im privaten
Kreis geäußerten Satz notiert: "Daß ein so reizender
Mensch solche Gräuel komponieren kann, läßt einen wieder
an die Menschheit glauben".
Es handelt sich bei Niehaus' Essay um keine wissenschaftliche Arbeit,
keine historische oder musiktheoretische Abhandlung, sondern um persönliche
Erinnerungen, die viel "Hintergrund" freilegen und einen lebendigen
Zugang zur Neuen Musik vermitteln. Am Ende der Lektüre bedauert man
die Kürze und wünschte noch mehr zu erfahren.
Konrad Lotter |