Reinhard Gagel »IMPROVISIAKUM« |
Reinhard Gagel »IMPROVISIAKUM« Duos mit Corinna Eikmeier (Hannover); Malcolm Goldstein (Vermont); Burkhard Stangl (Wien); Peter A. Schmid (Zürich) live im Loft Köln 1 o.T. 20.10.2006 – 1 17’25 Malcolm Goldstein: Violine Reinhard Gagel: Klavier 2 o.T. 12.10.2007 – 3 12’33 Burkhard Stangl: Gitarre Reinhard Gagel: Klavier, Minimoog 3 o.T. 24.10.2008 – 2 8’21 Corinna Eikmeier: Violoncello Reinhard Gagel: Klavier, Minimoog 4 7 Impulse 03.11.2005 – 7 15’34 Peter A.Schmid: Bassklarinette Reinhard Gagel: Klavier 5 o.T. 24.10.2008 – 4 8’00 Corinna Eikmeier: Violoncello Reinhard Gagel: Klavier, Minimoog Die Stücke sind Ausschnitte aus den Eröffnungskonzerten des Improvisiakum, Internationale Werkstatt für Improvisation, Köln aus den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2008. Das Improvisiakum wird veranstaltet vom Fachbereich Improvisation der Rheinischen Musikschule der Stadt Köln und dem ring für gruppenimprovisation, berlin e.V. mit Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Rheinischen Musikschule, e.V. Aufnahmen: 2005 Gagel, 2006 – 2008 Christian Heck Ausführliche Informationen zur Bootleg-Reihe >> OBL10.4 |
Vier Duo-Aufnahmen mit herausragenden Vertretern der improvisierten Musik präsentieren höchste Kunst der Improvisation. Wenig oder keine Proben, sparsamste Absprachen über ungefähre Abfolgen – alles darauf abzielend, im Moment auf der Bühne, im konkreten Echtzeit-Zusammentreffen zu spielen, nur dann die Entscheidungen zu treffen, den richtigen oder notwendigen Klang für das Weiterkommen und das gemeinsame Strukturbauen zu finden. Aufeinander hörend, Gemeinsamkeiten suchend, bewegen sich die SpielpartnerInnen in der musikalischen Wirklichkeit, dem Unvorhergesehenen und manchmal auch Unvorsehbaren. Die klassische Duo-Konstellation „mit Klavier“ ist die Vorgabe, die der Pianist, Improviser und Kunstforscher Reinhard Gagel (Köln) vorgab. Seit einiger Zeit erweitert er sein Klavier um einen MiniMoog-Synthesizer. Er ist nicht Begleiter, sondern Partner der anderen Instrumentalisten, muss sich auf ihre Spielweise einstellen und doch das Eigene ins Spiel bringen. In diesem Spannungsfeld entstehen ausgedehnte musikalische Verläufe, die hier dokumentiert sind: Stücke, die sich während des Spielens und im Nachhinein als stimmiges Miteinander erwiesen und neue Musik im wahrsten Sinne des Wortes ergaben. Der Komponist, Improviser und Geiger Malcolm Goldstein (Vermont) präsentiert seit den 1960er Jahren neue Musik und Tanz, Improvisationen und eigene Kompositionen. Er reist durch Amerika und Europa, und auf einer dieser Reisen hatten wir das Glück aufeinanderzutreffen. Burkhard Stangl (Wien) arbeitet in den Bereichen experimentelle Improvisation, elektronische und neue Musik. Wir hatten uns in Wien kennengelernt, hier in Köln fand unser erstes musikalisches Zusammentreffen statt. Peter A. Schmid (Zürich) ist seit über 25 Jahren musikalisch tätig in verschiedensten Formationen im Grenzbereich Jazz – Improvisierte Musik – „E-Musik“. Neben Bläserformationen sind Duos in den letzten Jahren immer mehr zu seiner Lieblingsformation geworden, und wir haben einmal in Zürich und dann in Köln zusammen gespielt. Corinna Eikmeier (Hannover) ist bekannt als Cellistin, Improvisationskünstlerin und Feldenkrais-Lehrerin. Wir hatten uns in verschiedenen Zusammenhängen bereits musikalisch getroffen und dann für das Improvisiakum 2008 ein Konzert und die gemeinsame Leitung des Workshops verabredet. Die Duoformation ist eine sehr kommunikative und intensive Form der musikalischen Improvisation, die Zusammenstellung aus vier Konzerten mit fünf besonderen und eigenständigen MusikerInnen möge das bestätigen. Reinhard Gagel
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Schwerer Stoff für offene, hungrige Ohren. Vier Duo-Aufnahmen aus verschiedenen Konzerten anlässlich der Veranstaltungsreihe "Internationale Werkstatt für Improvisation im Kölner Loft" werden da präsentiert. Reinhard Gagel dirigiert diese Zusammenkünfte unaufdringlich und erbringt mit klaren Stellungnahmen Rahmenbedingungen für das Gelingen solch heikler Unternehmungen. Seine Mitstreiter sind ausgewiesene Könner, "Big Names" in der Improvisationsszene und wahrlich keine Schwerenöter ihrer Zunft. Nicht die Stille grundieren, was bei diesen Werkschauen ja leider immer wieder passiert, sondern einen Kopfsprung ins Ungewisse wagen, ist die Devise; ein Feilen an Verdichtungen, ein expressives Erforschen von Möglichkeiten und das Zulassen von Unmöglichem. So kann man diesen Experimenten, diesem Kampf ohne Rüstung, als Zuhörer erste Reihe fußfrei lauschen. ernst |