FLEISCH 14 Jahre im Kinderhorst |
Warten auf Ustinov M: Deistler/Bonnen Andreas Schilling: Kontrabässe, Stimme PastoraleM: Bonnen Andreas Schilling: Kontrabässe Fleisch für ÄthiopienM: Bonnen/Deistler/T: Mayer Andreas Schilling: Kontrabaß, Bläserarr., Dr.Comp.Arr. LES SAXOSYTHES Kinderhorstchor St. Karl-Heinz (Oberdollendorf) Solosänger: Die Thränen des OdysseusM: Gaida-Hartmann Andreas Schilling: 1. Kontrabaß Der Mann im OhrM: Bonnen/T: Mayer LES SAXOSYTHES Rosenthal-Suite1. Koma Andreas Schilling: Kontrabaß, Flugzeug 2. Himmelfahrt Andreas Schilling: Kontrabaß, Dr.Comp.Arr., Spielanweisungen Liebeskummer lohnt sich nichtM: Schilling Andreas Schilling: Stimmen, Kontrabaß, Dr.Comp.Arr. Strukturen 7b Vokalensemble "Die 5 lustigen Rüben" 14 Jahre auf SeeM: Schilling Andreas Schilling: Kontrabaß, Dr.Comp.Arr. Hinter den sieben BergenM u. T: Schilling Andreas Schilling: Kinderklaviere Wir hier (drüben Rüben)M: Bonnen/Schilling/T: Mayer Andreas Schilling: Dr.Comp.Arr. HimmelfahrtsrepriseM: Schilling Andreas Schilling: Baß, Dr.Comp.Arr. Warten (immer nur warten)M: Bonnen/T: Mayer Dietmar Bonnen: Gesang, Geräusche, Synthetisator 30 Jahre FleischM: Bonnen/Gaida-Hartmann Dietmar Bonnen: Dr.Comp.Arr., Synth-Baß, Klangcollage Aufnahme: Gaida-Hartmann |
Erfrischend unorthodoxe Klänge, nichts für zartbesaitete Gemüter In den verschiedensten Rock- und Jazz-Bands des Kölner Raums sind der Gitarrist Gagga Deistler, die Keyboardspieler Dietmar Bonnen und Ernst Gaida-Hartmann, Saxofonist Axel Peters, Bassist Andreas Schilling wie Schlagzeuger Eckhard Leue engagiert. Doch dazwischen, wenn sie musikalisch mal so richtig auf den Putz hauen wollen, treffen sie sich immer wieder zum Sextett FLEISCH. Schräg wie der Gruppenname ist das jetzt vorliegende Debüt »14 Jahre im Kinderhorst«: FLEISCH entzieht sich damit jeder musikalischen Einordnung. Bei ihnen wird Jazz, Rock, Blues, Minimalmusik, Chanson und Avantgarde so verrückt durcheinander gemengt, daß man beim Zuhören aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Was diese sechs, unterstützt von zugespielten Bändern mit Straßengeräuschen, Hubschrauber-Lärm, Kettensägen oder klappernden Schreibmaschinen, begleitet von diversen Sängern, Chören und einem Vorstadt-Orchester auf CD bannten, ist eine bunte Tour-de-Force durch alle Stile und Stimmungen. Von Latin-Fever über No Wave bis hin zu Art-Noise: FLEISCH machen eine wilde, im positivsten Sinne des Wortes aufregende Musik. Mainstream-Freunden kann diese CD nicht ans Herz gelegt werden; allen, die aufgeschlossen sind für experimentelle Klänge, dafür umso nachdrücklicher. Manfred Schmidt
For FLEISCH almost nothing is sacred: these sharks from Köln bite virtually every kind of flesh, be it Pink Floyd´s most dramatic sequences, cool jazz improvisations or spiritual revelations of contemporary neo-romantics and metaphysicians. Dmitri Uchov Gruppenname FLEISCH? Name des Labels OBST? Wohl zu heiß gebadet, wie? Oder vielleicht zu lange im Kinderhorst gewesen? Ach ja, »14 Jahre im Kinderhorst« lautet der Titel der CD, die hier besprochen werden soll. Ernsthaft. Und sie ist ernsthaft zu empfehlen, wirklich! Wer Spaß hat an avantgardistischen Klangcollagen, Bossa Nova, Art-Noise bis Art-Rock, Free-Jazz-Saxophon und Rock-Gitarre, alles bunt durcheinandergewürfelt oder schroff gegeneinandergesetzt, der kommt bei dieser CD voll auf seine Kosten. Der Flickenteppich von Stilen und Stilelementen wird zusammengehalten von einem durchlaufenden Humorfaden - wirklich köstlich dämlich sind manche Texte - , daß die Klangvielfalt zu einem Klangbrei wird, hat eine hervorragende Produktion dieser CD verhindert. Und was hat das Ganze mit Jazz zu tun? Eigentlich nicht mehr sehr viel, aber gerade Freunden des Jazz mit offenen Ohren für neue Klänge wird »14 Jahre im Kinderhorst« ein Genuß sein. Orthodoxen Mainstream-Anhängern wird wohl allerdings kaum gelingen, was das Anhören dieser CD zu einem Erlebnis macht: Schmunzeln ist da nämlich erlaubt! Klaus Schmidt Wenn eine Gruppe namens FLEISCH ihre Produktionen auf einem Label namens
OBST publiziert, läßt das auf einen ausgeprägten Sinn für schrägen Humor
schließen. Punk und Pop, Hörspiel-Fetzen und Minimal Music, Free Jazz und
Streicherklassik, kölsches Kneipenlied und Latin-Rhythmen,
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Computer-Funk und Orffsche Schulmusik, No Wave und New
Wave, Bluesrock und ungezählte weitere Ingredienzen sind hier zu einer genial
wahnsinnigen - oder wahnsinnig genialen? - Collage frikassiert. Albrecht Piltz Ich geb's ja zu - wir sind ein bißchen spät dran! Aber bei einer so ausgefallenen und zeitlosen Produktion wie »14 Jahre im Kinderhorst« der Kölner Gruppe FLEISCH kann man das ja mal positiv sehen und auch noch Monate später für neue Aufmerksamkeit sorgen. Die hierauf enthaltenen Stücke beinhalten die verschiedensten Stilrichtungen von Jazz über Rock bis hin zu avantgardistischen Tendenzen. Alles ist unter einem Konzept vereint, was sich auch in der Covergestaltung niederschlägt. Dr. Comp., ein Rhythmuscomputer, wird als vollwertiges Gruppenmitglied eingesetzt, um den sich die experimentellen Sounds der umfangreich ausgebildeten Musiker dieser Formation gruppieren. »Erfrischend unorthodoxe Klänge, nichts für zartbesaitete Gemüter«, urteilte STEREO in einer Besprechung - dem kann man sich vorbehaltlos anschließen Ute-Elke Schneider
FLEISCH, die Avantgarde zwischen Rock und Neuer Musik mit ethnischem Bezug zum Kölner Raum stellt seine Debüt-CD vor. »14 Jahre im Kinderhorst« sind 52 Minuten Musik aller Stilrichtungen, die technisch gekonnt vorgetragen werden. Dabei macht der satirische Biß vor keiner Respektlosigkeit halt. Neben Instrumental- und Vokalklängen werden Geräusche aller Art verarbeitet. Der thematische Bogen umspannt alle Stücke, deren musikalische Gedanken wie in einem Kaleidoskop zerfallen und sich neu formieren. Ein Schnäppchen für alle, die anspruchsvolle Musik in erstklassiger Klangqualität zu schätzen wissen. Szene Köln 8'89 |
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