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Charles Ives

Charles Ives

Charles Edward Ives, geboren am 20. Oktober 1874 im Staate Connecticut (USA) und am 19. Mai 1954 ebendort gestorben, erhielt erste musikalische Anregungen und Unterweisung von seinem Vater. Nach der Highschool studierte er Musik an der Yale-Universität, daneben Tätigkeit als Organist. Danach führte Ives über 20 Jahre lang ein Doppelleben: tagsüber war er Versicherungskaufmann, nachts und an den Wochenenden und in den Ferien war er Komponist. Er schrieb Sinfonien, Kammerorchesterstücke, Chorwerke, Kammermusik und über 100 Lieder. Dabei reicht die Klangpalette vom raffiniert einfachen Kirchenlied bis hin zu den auf dem Konzertflügel kaum noch realisierbaren Klangkaskaden in seinem Lied »Majority«. Ives experimentierte mit Vierteltönen, Überlagerung verschiedener Tonarten und verschiedener Tempi gleichzeitig und dann auch wieder mit dem Volkston des ländlichen Amerika. Zu seinen Lebzeiten wurden seine Werke kaum und dann auch oft noch schlecht aufgeführt. Gesundheitliche Gründe zwangen Ives um 1918 das Komponieren ganz aufzugeben und er kümmerte sich fortan nur noch und ziemlich erfolgreich um das Versicherungsgeschäft.

Charles Edward Ives fühlte sich frei von allen Zwängen des Musikbetriebes und in seinen Kompositionen war er frei von allen Dogmen. So wurde er - nach seinem Tode - von den jüngeren Kollegen entdeckt, aufgeführt, bewundert und verehrt, als die Entwicklung der musikalischen Avantgarde an ihrem Dogmatismus zu ersticken drohte. Als Alternative zur totalen Determination blieb nicht allein die totale Indeterminiation oder das Schweigen (John Cage »4'33"« ) sondern auch die Offenheit und Freiheit des Charles Edward Ives, jeden Augenblick genau das Richtige zu tun. Oder, wie Ives selbst sagt: "Jeder sollte die Chance haben, nicht übermäßig beeinflußt zu werden."

Manfred Niehaus

OBST-Diskographie

als Komponist:
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