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Hermann Schröder

Orrrjeln pfeifen ...

Hermann Schröder, geboren am 26. 3. 1904 in Bernkastel (Mosel) wurde nach seinem Studium Lehrer für Tonsatz und Chorleitung an der Kölner Musikhochschule (bis 1981). In den späten 50er Jahren bis zu seiner Pensionierung 1969 war er dann auch stellvertretender Direktor der Hochschule. 1950 gab er zusammen mit seinem vormaligen Kompositionslehrer Heinrich Lehmacher ein Lehrbuch für Kontrapunkt heraus. Als Chorleiter machte er sich nach dem 2. Weltkrieg verdient um die Pflege zeitgenössischer Chormusik. So dirigierte er damals u. a. die Kölner Erstaufführung der »Messe« von Igor Strawinsky. Als Komponist knüpfte er an die klassische Polyphonie der Renaissance und des Barock an; er schrieb vor allem wertvolle Kirchenmusik, fühlte sich

aber angesichts der in den 50er Jahren reichen und wichtigen Kölner Neue-Musik-Szene als Bewahrer des "Natürlichen" und gerierte sich als vehementer Streiter für die Tradition und die Tonalität und gegen die elektronische Musik. Im eigenen Hause betrieb ein Bernd Alois Zimmermann sein Unwesen mit Reihentechnik und Analysen der Musik Anton Weberns, wenige hundert Meter weiter (Köln ist ja eine kleine Stadt!) leiteten Herbert Eimert und Karlheinz Stockhausen das Studio für elektronische Musik des WDR. Immerhin wußten Schröder und seine Freunde noch eine Aufführung des »Gesangs der Jünglinge« von Stockhausen im Kölner Dom zu verhindern.
Hermann Schröder starb am 7.10.1984 in Bad Orb, seine Orgelstücke und Chorwerke werden noch häufig vor allem im liturgischen Rahmen aufgeführt.

Manfred Niehaus

OBST-Diskographie

als Komponist:
• Bonnen: Bonnen spielt ...
• LES SAXOSYTHES: Sozusingen