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Weihnachten ohne OBST – auch 2005 nicht!

 

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Wein glüht, das soll er auch

Künstler heizen sich selbst ein

Openair-Weihnachtsfeier im Kunstraum OBST mit einem Schuss Ironie

Wenn im Kunstraum OBST an der Piccoloministraße Weihnachten gefeiert wird, dann sind all jene Musiker, bildenden Künstler und Literaten zugegen, die bei OBST ihre Werke veröffentlichen oder dem Hause über gemeinsame Projekte verbunden sind. Klar, dass ein Märchen wie »Die Nachtigall und die Rose«, das WDR-Filmredakteur Wilfried Reichart zu Beginn der Feier vorlas, für eini­ges Getuschel unter den Anwesenden sorgte: „Künstler kümmerten sich nur um den Stil, heißt es darin, Aufrichtigkeit sei ihre Sache nicht, und überhaupt: Künstler sind egoistisch.“

Immerhin versuchte Hausherr Dietmar Bonnen dieses harsche Urteil zu entkräften, indem er demjenigen, der den Verfasser des Märchens erriet, eine Flasche der neuesten OBST-Getränkeedition spendierte, einen OBSTLER mit „garantiert 40 Umdrehungen pro Minute.“ Nun, es stellte sich heraus, dass Oscar Wilde der gesuchte Autor war, das Urteil daher womöglich ironisch gemeint, weil ja auch einem Studenten in den Mund gelegt war. Und die müssen schließlich noch einiges lernen.

Gewinnchancen hatten aber auch all jene, die dem Komponisten und Musikredakteur Michael Rüsenberg eine Weihnachtsnuss abkauften, welche dieser in einem Bauchladen vor sich hertrug. In sechs der 60 Walnüsse war eine Nummer, mit der man automatisch eine OBST-CD gewann.

Herzerwärmend waren neben Reicharts Märchenvortrag auch die Begegnung mit Ernst Gaida-Hartmann, der seine Weihnachts-CD signierte, und die Gesänge des Chors LES PETITS SAXOSYTHES unter Leitung von Bonnen. Das war auch bitter nötig, weil es sich ob der geringen Größe des Kunstraums weitgehend um eine der weni­gen Openair-Weihnachtsfeiern handelte und die wohltätige Wirkung von Lagerfeuer, Glühwein und OBSTLER bei einsetzender Dunkelheit nicht mehr ausreichte.

Probleme mit der Witterung hatte auch das Trio mit Sopranistin Susanne Hille, Gitarrist Gagga Deistler und Flötist Dett Heidkamp, das recht unbekannte Weihnachtslieder vortrug, „zusammengesucht aus allen möglichen Sammlungen, wo nicht gleich ,O Tannenbaum’ draufstand“, wie Hille sagte. Teilweise musizierte man in drei verschiedenen Tonarten, weil sich die Blockflöte wegen der Kälte verstimmt hatte und die Sängerin nicht ganz erfolgreich einen Mittelweg zwischen Gitarre und Flöte suchte. Aber Erhebendes und Spaß sind bei OBST ohnehin nie säuberlich zu trennen.

Hans-Willi Hermans
Kölnische Rundschau

 

 

 

 

 

 

Das Programm

Wilfried Reichart liest

 

Michael Rüsenberg schlägt die Tombola

 

 

Ernst Gaida-Hartmann ohne Kekse

 

 

Susanne Hille improvisiert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gagga Deistler, Susanne Hille und Dett Heidkamp

 

 

 

 

 

 

Kalte Füße