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Adagio-Ausstellung in Köln

  König Dickbauch wundert sich

Eine Ausstellung von Holzstelen des Bildhauers Bernhard Kucken in einer Video- und Musikinstallation von Dietmar Bonnen und Robert Groß. Die Installation bezieht sich auf Erik Satie, John Cage, Brian Eno und Peter Greenaway.

Die Komposition adagio für Tasteninstrumente entstand im Februar '95 in Paris. Das Stück hat zu tun mit Schleifen, Kreisen, Kugeln, Wiederholung und Variation. Es bezieht sich auf Erik Saties musique d'ameublement, John Cages number pieces, Brian Enos ambient music und Olivier Messiaens Musik für Orgel und Ondes Martenot in Verbindung mit dem Klang des Musette-Akkordeons.

Parallel zur Musik entstand die Konzeption eines Videos adagio, das zusammen mit Robert Groß und Regina Bermes im Sommer '95 verwirklicht wurde. Es bezieht sich auf Greenaways Video »Les morts de la Seine«, Cages späte Video-Arbeiten, Enos ambient films und Messiaens Synästhesie.

Die Videoinstallation verwendetet Motive von Zivilisation aus unterschiedlichen Epochen und Perspektiven wie Breughels »Turmbau zu Babel«, nächtlichen Autoverkehr in Las Vegas, Operationsszenen, etc.. Sie trifft, gewissermaßen kanonisch von Monitoren und Projektoren ausgestrahlt, auf die Holzstelen von Bernhard Kucken.

Die verschlungenen, sich aufwärts schraubenden Menschenkörper der Stelen geben Aktivität vor, sind andererseits aber Teil größerer Muster oder Figurationen. Deutlich erkennbar sind die Spuren handwerklicher Bearbeitung des archaischen Materials Holz an den im Raum angeordneten Skulpturen.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Medien gibt es in der gemeinsam entwickelten Ausstellung adagio Entsprechungen in der Verwendung künstlerischer und kompositorischer Formen wie Wiederholung und Variation. Die Technik der Videoinstallation setzt die Stelen durch wechselnde Bildsequenzen in sich ständig verändernde Lichtverhältnisse.

Stechbeitel, Tupfer ...

 

 

Die Gleichzeitigkeit verschiedener künstlerischer Ereignisse, die den Zuschauer zum Handeln, z.B. zur Bewegung im Raum bringen will, ist ein Thema der Ausstellung. Die künstlerischen Gegenstände werden durch ihre Umwelt, die sich ändert, verändert und bringen ihrerseits die Umwelt in Veränderung.

Bloß raus hier ...

adagio
Konzeption Dietmar Bonnen
Videokamera Robert Groß
Fotos Regina Bermes
Schnitt Robert Groß ACT Köln
Musik Dietmar Bonnen

Orgel Wilfried Kaets
Positiv Stefanie Wilkens
Minimoog Ernst Gaida-Hartmann
DX 7 Ute Krüdewagen
Vektorsynthesizer Heinz-Dieter Willke
Akkordeon Dietmar Bonnen

Zufall

Zur Ausstellungseröffnung singt die Sopranistin Susanne Hille Musik von John Cage und Erik Satie. Sie wird begleitet von Lothar Burghaus, Baritonsaxophon, und Dietmar Bonnen, Akkordeon. Eine Einführung zur Ausstellung macht Manfred Niehaus.

Bernhard Kucken, geboren 1960 in Düsseldorf, ist freischaffender Künstler und künstlerischer Mitarbeiter der Bauhaus-Universität, Weimar.
Dietmar Bonnen wurde 1958 in Köln geboren und arbeitet dort als freischaffender Komponist, Musiker und Künstler.
Robert Groß, geboren 1961 in Köln, ist Videobildgestalter und seit 1989 Mitinhaber der ACT-Professional-Video-Production, Köln.