Susanne Pomrehn – Künstlerin |
Die Spur führt nach Köln "Nichts berühren!", warnte Kommissar Boyes seine Assistentin Susan Pomrain, die sich einer weißen Wand näherte, auf der zerschnittene Familienfotografien mit Stecknadeln aufgespießt waren. "Wir haben ihr Versteck gefunden!" "Wie kunstvoll sie Blumen und sogar Gesichter mit einem scharfen Messer herausgeschnitten hat!" "Außer bei dem einen Mädchen ... vielleicht ... weil sie es selbst ist." Der Kommissar wiegte nachdenklich den Kopf. "Diese Gärten! Diese Häuser! Das erinnert mich stark an Brunsbüttel." "Was es wohl mit den ausgeschnittenen Schmetterlingen auf sich hat?", fragte Susan. "Schwer zu sagen." Kommissar Boyes machte eine hilflose Geste. "Flatterhaftigkeit? Das Individuum im Schwarm? Der beflügelte Punkt im Raum?" "Je länger ich auf die Fotos schaue ..." – Susan schüttelte verwundert den Kopf – "... umso mehr erscheint es mir, als ob die Schnitte das Ganze nicht wirklich zerstört, sondern auf unerklärliche Weise einiges sogar deutlicher gemacht haben!"
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"Sicher", meinte Susan gedehnt. "Aber würde uns das zu ihrem Motiv führen?" "Vielleicht helfen die Zeichnungen weiter." Auf einem Blatt waren mit dünnen Linien Figuren und Gegenstände abgebildet. "Was sie sich dabei nur gedacht hat?", fragte Kommissar Boyes. "Vielleicht lediglich das, was sie gerade gezeichnet hat", warf Susan ein. "Es sieht so aus, als ob sie schreiben wollte, aber dabei Bilder entstanden sind." "Los, räumen wir das Feld", knurrte Kommissar Boyes und zückte sein Handy. "Überlassen wir die Deutungen den Besserwissern von der akademischen Spurensicherung." Im Schutz des Hauseingangs warteten sie auf die Kollegen. Ein kühler Wind blies durch Straßen. "Dieser kalte Sommer!", murrte Susan und schlug den Kragen hoch. Kommissar Boyes hauchte in seine Hände, die er vorsorglich mit Fett eingecremt hatte. "Seit Jahren verfolgen wir sie", erinnerte sich Susan und seufzte. "Aber sie ist schwer zu fassen." |
"Am besten wird sein, wenn wir unsere V-Männer aus der Kölner Galerieszene kontaktieren", schlug die schlanke, dunkelhaarige Assistentin vor. "Dort haben wir die größten Chancen." Susan kramte in ihren Jackentaschen und zauberte zwei Äpfel hervor. "Möchtest du auch einen?", fragte sie den Kommissar. "Ich soll sowieso mehr Obst essen, hat mein Arzt gesagt", antwortete er und grinste. "Aber seine Ratschläge sind mir wurst." |
Plötzlich starrte er auf den Apfel, den ihm seine Assistentin Susan Pomrain reichte. "Warte mal", sagte der Kommissar. "Was Köln anbelangt, ist mir gerade eine Idee gekommen!" Fortsetzung folgt. Text: Gerhard Drexel |
OBST-Diskographie |
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