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adagio
Orgel Wilfried Kaets
Positiv Stefanie Wilkens
Minimoog Ernst Gaida-Hartmann
DX 7 Ute Krüdewagen
Vektorsynthesizer Heinz-Dieter Willke
Akkordeon Dietmar Bonnen
Noten im Verlag Dohr Köln www.dohr.de
Aufnahmeort: St. Rochus, Köln-Bickendorf
Aufnahme: Deistler und Gaida-Hartmann
Mix: Bonnen
Premastering: Gaida-Hartmann
Mastering: Ballhorn
Layout: Bonnen
Satz: Voigt
Coverfoto aus Video »adagio« von Groß, Bermes, Bonnen
adagio Video
Konzeption Dietmar Bonnen
Videokamera Robert Groß
Fotos Regina Bermes
Schnitt Robert Groß ACT Köln
Musik Dietmar Bonnen |
Die Komposition »adagio« für Tasteninstrumente entstand
im Februar '95 in Paris. Das Stück hat zu tun mit Schleifen, Kreisen, Kugeln,
Wiederholung und Variation. Es bezieht sich auf Erik Saties musique
d'ameublement, John Cages number pieces, Brian
Enos ambient music und Olivier Messiaens Musik
für Orgel und Ondes Martenot in Verbindung mit dem Klang des Musette-Akkordeons.
Parallel zur Musik entstand die Konzeption eines Videos »adagio«, das zusammen
mit Robert Groß und Regina Bermes im Sommer '95 verwirklicht wurde. Es bezieht
sich auf Greenaways Video ,Les morts de la Seine', Cages späte
Video-Arbeiten, Enos ambient films und Messiaens Synästhesie.
Ursprünglich als Videoinstallation konzipiert, bei der auf verschiedenen
Monitoren zeitversetzt Schleifen des Videos »adagio« laufen, wurde die vorliegende
Version für einen einzelnen Monitor neu erarbeitet und soll in etwa die
Funktion eines Gemäldes haben.
»adagio« soll unaufdringlich genug sein, fast unbemerkt im Hintergrund zu bleiben
und ein Ambiente zu schaffen, indem es beispielsweise den Raum durch unterschiedliches
Licht verändert.
»adagio« soll die Möglichkeit bieten, immer wieder gesehen und gehört zu werden,
vergleichbar einer Schallplatte oder einem Bilderbuch.
»adagio« soll andererseits, etwa durch ständige Variation, komplex genug für
den Betrachter sein, der ausschließlich zusehen will.
Bonnen, Februar '97 |
Für Videoinstallationen kann das Material auch in professionellen Videoformaten
Digital Betacam und Betacam SP beim Label ausgeliehen werden.
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Thankfully not another rehash of Mahler or Barber, adagio features accordionist
Dietmar Bonnen leading a drone ensemble including church organ and a range
of synthesizers. For an hour the music drifts evocatively somewhere between
Pauline Oliveros and Popul Vuh. The organ introduces an air of edginess,
sustaining tension often absent from such slow music.
The Wire 1/99
Der Kölner Komponist, Tasteninstrumentalist und Produzent Dietmar Bonnen
hat schon so manches Kabinettstückchen abgeliefert; erinnert sei nur an
die genialische Zappa-Hommage »Oh No«. Trotzdem ist der große Bonnen-Boom
bislang ausgeblieben.
Woran liegt's? Daran, daß Bonnen seine Werke auf dem Mega-Mini-Label OBST
verlegt, das auch sonst gut informierte Plattenhändler nur vom Hörensagen
kennen, oder an seiner Vorliebe für schwierige Töne und etwas "akademische" Konzepte?
Auch auf »adagio« und »lapis lapides« durchstreift Bonnen wieder Gefilde,
für die kein Unterhaltungskonzern ein Videoclip-Budget lockermachen würde.
»adagio«, eine 1995 entstandene Komposition für sechs Tasteninstrumente (darunter
Kirchenorgel, DX7 und, darauf muß man erst mal kommen, Akkordeon!), bezieht sich
auf Erik Saties »musique d'ameublement«, John Cages »numberpieces«, Brian Enos »ambient
music« und Olivier Messiaens "Musik für Orgel und Ondes Martenot".
Albrecht Piltz KEYBOARDS 6/99 |