Ben und seine Freunde im Konzert |
11.
März 2005 um 20:30 Uhr |
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»Rhythmen, die aus dem Nichts auftauchen, zarte Klangebenen erzeugen, im Raum stehen, sich überlagern, aber auch von vehementen Ausbrüchen unterbrochen oder beendet werden können, um dann wieder im Nichts zu verschwinden«, das ist Ben und seine Freunde im Konzert. |
Wenn der Ben mit glockenreiner Stimme die Freunde zum Spiel ruft, sind nicht nur ungewöhnliche, von keiner Elektronik zu erzeugende Klänge zu erwarten. Die Skulpturen »Ben und seine Freunde« von Peter Hölscher sind Zwitterwesen aus Musik und Bildender Kunst. |
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Dass sie auch Musikinstrumente sind, verbergen sie jedoch solange, bis auch die Musiker eintreffen und mitspielen. Dietmar Bonnen sheffielt Dietmar Bonnen und Andreas Schilling haben Kompositionen für sie geschrieben, die sie zusammen mit ihren Freunden Lothar Burghaus, Susanne Hille, Ilona Mitze und Ralf Weifenbach vortragen werden. |
Moderiert wird das Konzert von Michael Rüsenberg. Ilona Mitze behandelt »News« Ralf Weifenbach auf T|E|E |
Andreas Schilling hängr an »Ben« Susanne Hille |
Lothar Burghaus löffelt Lèon |
»Sowas liegt eben 'rum«Klangskulpturen von Peter Hölscher im »Loft« vorgestellt EHRENFELD. Man nehme eine nicht allzu starke Metallleiste und lege sie
auf einen Tisch, so dass ein Teil der Leiste über die Tischkante hinaus-ragt.
Dann drücke man diesen Teil nach unten und lasse ihn nach oben schnellen.
Dabei entsteht ein Geräusch – etwa plink oder ploink –,
das sich je nach Beschaffenheit des Materials und Veränderungen in
der Länge des überstehenden Teils in Schwingungen und sogar in
einen Ton verwandeln kann. Solche nach landläufiger Meinung eher paramusikalischen
Phänomene nutzt der Laie gern zu spontanen rhythmischen Kreationen,
mit denen sich die Umwelt trefflich nerven lässt. |
Mit Milchschäumer und viel Freude am Experiment stellten Dietmar Bonnen und Peter Hölscher (v.l.) die Skulpturen vor. (Foto: Hermans) Wie Hölschers Skulpturen im Zusammenspiel klingen, erfuhren kürzlich die Besucher des Ehrenfelder »Lofts«, als Musiker aus dem Umfeld des Obst-Labels »Ben und seine Freunde« im Konzert vorstellten. Kontrabassist Andreas Schilling und Pianist Dietmar Bonnen hatten Hölschers Werke ebenso wie Hille schon des öfteren bei Auftritten und CD Aufnahmen eingesetzt. »Ben« zum Beispiel ist ein komplexer Mechanismus, bei dem ein Draht in einem Holzgehäuse durch eine Eisenstange in Schwingung versetzt wird. |
»Sheffield« besteht aus den Innereien eines
Klaviers, dessen Saiten gezupft oder mit Klöppeln bearbeitet werden.
Die entstehenden Klänge werden dann mittels eines Kontaktmikrofons,
dasauf einem Hebel an den Saiten entlanggeführt wird, verstärkt
und verzerrt. Bei anderen der insgesamt sieben Skulpturen – mit Namen
wie »Leon«, »TEE«, »News« und »Anna« -
werden die Klänge erzeugt, indem man etwa mit einer Bürste über
eine Stahlplatte reibt oder an einer Metallfeder entlangfährt. Die Klopf- und Kratzgeräusche, das Wischen, Reiben
und Ratschen verbanden die Musiker teilweise - etwa in Bonnens »Solovki« – mit
konventionellen Instrumenten wie Bass oder Klarinette. Beim Stück »Zyklus« wurden
alle sieben Klangskulpturen eingesetzt, wobei Bonnen die Klaviersaiten mit
einem aus der Cappucino-Bar bekannten batteriebetriebenen Milchschäumer
bearbeitete: »Das Stück haben Andreas Schilling und ich 1989
geschrieben«, so Bonnen. »Für andere Instrumente allerdings,
diese hier gab's damals ja noch nicht.« von HANS-WILLI HERMANS |